WIE KALT IST DIE RECHTSSPRACHE? – NEUTRALITÄTSPOSTULAT UND VERBALE EXPRESSIVITÄT IN GESETZESTEXTEN DES STRAFRECHTS. EIN DEUTSCH-POLNISCHER VERGLEICH
PDF (Deutsch)

Ключевые слова

Expressivität
Konnotationen
Rechtssprache
Rechtsübersetzung
Strafrecht
Subjektivität

Как цитировать

KĘSICKA, K. (2015). WIE KALT IST DIE RECHTSSPRACHE? – NEUTRALITÄTSPOSTULAT UND VERBALE EXPRESSIVITÄT IN GESETZESTEXTEN DES STRAFRECHTS. EIN DEUTSCH-POLNISCHER VERGLEICH. Comparative Legilinguistics, 24, 101–118. https://doi.org/10.14746/cl.2015.24.05

Аннотация

Durch den Lapidarstil, den Agensschwund und die begriffliche Abstraktheit bestrebt die Rechtssprache die Erzielung von Objektivität, wobei sie gleichzeitig als ein Werkzeug dient, die Autorität-Gehorsamkeit-Relation zum Ausdruck zu bringen. Von der Rechtssprache wird wie von jeder anderen Fachsprache erwartet, dass sie sich durch ästhetische, expressive sowie moralische Neutralität kennzeichnet. Die Beachtung des Neutralitätspostulats erweist sich in Bezug auf Rechtssprache allerdings nicht so offensichtlich, wie es angenommen wird. Die Rechtssprache ist wie die Gemeinsprache durch Subjektivität und verbale Expressivität gekennzeichnet, die u.a. durch Gefühlsbetontheit in der Fachterminologie, emphatische Floskeln oder wertausfüllungsbedürftige Ausdrücke zum Vorschein kommt. Das Hauptanliegen dieses Beitrags liegt in der Erörterung der genannten Problematik am Beispiel der deutschen und polnischen Rechtssprache. An ausgewählten Beispielen aus dem deutschen und polnischen Strafgesetzbuch sowie ihren Übersetzungen werden verschiedene Facetten von Expressivität und Subjektivität sprachvergleichend dargestellt und anschließend im Hinblick auf ihre Funktion in einem Gesetzestext und Übersetzungsproblematik analysiert. Ergänzend wird darüber hinaus auf Subjektivitätszüge im Übersetzungsprozess an sich wie verschönernde Ästhetisierung der Übersetzungstextes, die Bestimmung und Wahl des Intensitätsgrades von Affektvollem in Übersetzung oder Hervorhebung des Druck-Effekts bei der Wiedergabe von emphatischen Phrasen hingewiesen.
https://doi.org/10.14746/cl.2015.24.05
PDF (Deutsch)

Библиографические ссылки

Bally, Charles. 1966. Mechanizm ekspresywności językowej. Hrsg. Maria Renata Mayenowa, 110-149. Stylistyka Bally′ego. Warszawa: PWN.

Busse, Dietrich. 2000. Die juristische Fachsprache als Institutionensprache am Beispiel von Gesetzen und ihrer Auslegung. In Fachsprachen. Ein internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft. Hrsg. Lothar Hoffman, Hartwig Kalverkämper und Herbert Ernst Wiegand, 1382-1391. Berlin / New York: de Gruyter.

Busse, Dietrich. 1998. Rechtssprache als Problem der Bedeutungsbeschreibung. Semantische Aspekte einer institutionellen Fachsprache. Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 29 (81): 24-47.

Ciompi, Luc. 1997. Die emotionalen Grundlagen des Denkens. Entwurf einer fraktalen Affektlogik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Creifelds, Carl und Klaus Weber. 2001. Rechtswörterbuch. München: C. H. Beck.

Daszkiewicz, Krystyna. 1961. Motyw przestępstwa. Palestra 9: 60-72.

Drescher, Martina. 2003. Sprachliche Affektivität. Tübingen: Max Niemeyer Verlag.

Erdmann, Karl Otto. 1925. Die Bedeutung des Wortes. Aufsätze aus dem Grenzgebiet der Sprachpsychologie und der Logik. Leipzig.

Fiehler, Reinhard. 1990. Kommunikation und Emotion: theoretische und empirische Untersuchungen zur Rolle von Emotionen in der verbalen Interaktion. Berlin / New York: de Gruyter.

Gast, Wolfgang. 2006. Juristische Rhetorik. Heidelberg: C.F.Müller Verlag.

Jacewicz, Iwona. 2010. Zur Frage des gemeinsamen Interessenobjekts der Linguistik und Rechtswissenschaft: Sprache und Recht. Lingwistyka Stosowana 3: 185-195.

Jahr, Silke. 2000. Emotionen und Emotionsstrukturen in Sachtexten: ein interdisziplinärer Ansatz zur qualitativen und quantitativen Beschreibung der Emotionalität von Texten. Berlin / New York: de Gruyter.

Jakobson, Roman. 1960. Closing statement: Linguistics and Poetics. In Style in Language. Hrsg. Thomas A. Sebeok, 350-377. Cambridge / Massachusetts: MIT Press.

Kulesza, Jerzy. 2004. Glosa do wyroku Sądu Apelacyjnego w Lublinie z dnia 27 maja 2002 r., sygn. Aka 99/02. Prokuratura i Prawo 2: 123-128.

Obuchowski, Kazimierz. 1966. Psychologia dążeń ludzkich. Warszawa: PWN.

Radbruch, Gustav. 2003. Rechtsphilosophie. Heidelberg: C.F.Müller Verlag.

Weisflog, Walter E. 1996. Rechtsvergleichung und juristische Übersetzung. Eine interdisziplinäre Studie. Zürich: Schulthess.

Primärliteratur

Deutsches Strafgesetzbuch vom 17. Oktober 1964 zuletzt geändert 21.1.2013 (BGBl. I S. 95). Übersetzung ins Polnische. Übersetzt von Ewa Schwierskott-Matheson. Regensburg: DeIure 2013 (bilingual Polnisch-Deutsch).

Polnisches Strafgesetzbuch vom 6. Juni 1997, Übersetzung des Strafgesetzbuches (Dz. U. vom 2. August 1997 Nr. 88, Pos. 553). Übersetzt von Ewa Schwierskott-Matheson. Regensburg: DeIure 2011 (bilingual Polnisch-Deutsch).