Unheimliches Mauthausen. Zu Lydia Haiders Romanen
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Schlagworte

Anti-Heimatliteratur
Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Österreich
Lydia Haider
Mauthausen-Gusen
das Unheimliche
Un-Orte

Zitationsvorschlag

Jabłkowska, J. (2020). Unheimliches Mauthausen. Zu Lydia Haiders Romanen. Studia Germanica Posnaniensia, (40), 37–51. https://doi.org/10.14746/sgp.2019.40.04

Abstract

Lydia Haider ist eine junge Autorin, die zwei Tendenzen der österreichischen Literatur miteinander verbindet. Sie setzt sich kritisch mit der österreichischen Provinz auseinander – wobei auch die Sprachkritik eine relevante Rolle spielt – und sie versucht, die Vergangenheitsbewältigung an spezifisch österreichische Themen zu koppeln. Der Artikel analysiert zwei Romane von Haider: kongregation und rotten. Im Vordergrund der beiden Werke steht die Verdrängung der NS-Verbrechen in den das Konzentrationslager Mauthausen umliegenden Dörfern. Gefragt wird sowohl nach der oben angesprochenen ‚Tradition‘ der kritischen Heimatliteratur, in die sich Haider einschreibt, sowie nach ästhetischen Lösungen, die sie vorschlägt.

https://doi.org/10.14746/sgp.2019.40.04
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