Zum Problem der Selbst- und Fremdpositionierung in Vladimir Vertlibs Roman „Viktor hilft”
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Słowa kluczowe

Identitätsfrage
Positionierungsstrategien
„Dritter Raum“
Zeugenschaft
Migrantenkrise
Vladimir Vertlib

Jak cytować

Ławnikowska-Koper, J. . (2019). Zum Problem der Selbst- und Fremdpositionierung in Vladimir Vertlibs Roman „Viktor hilft”. Studia Germanica Posnaniensia, (40), 163–176. https://doi.org/10.14746/sgp.2019.40.14

Abstrakt

Mit dem Roman Viktor hilft (2018) bestätigt Vladimir Vertlib mehrfach seine literarische Verortung: sein Meta-Narrativ bleibt nach wie vor eine kulturanthropologisch fokussierte Migrations-erfahrung. Diese impliziert eine punktuelle Erfahrung der Zeitgenossenschaft und der Zeugenschaft und in eben diesem Zusammenhang wird untersucht, wie sich die Erzählinstanz im Text selbst- und fremdpositioniert, wozu das sozio-linguistische Konzept der Positionierung von Wendy Hollowey wichtige Impulse liefert (Hollowey 1984). Bei der Annahme des autobiographischen Ansatzes des Romans wird am Beispiel von Viktor Levin als Alter Ego Vertlibs die Positionierung eines hybriden Subjekts in Literatur und Leben eruiert, gemäß der These: Aufgrund der Selbst- und Fremdpositionierung der Erzählinstanz im Roman Viktor hilft ist Vladimir Vertlib als Autor mit einem „hybriden- kulturellen Hintergrund“ (Previsič 2012: 50) und damit als ein exophoner Autor im „Dritten Raum“ (Bhabha 1994/2000) zu verorten.

https://doi.org/10.14746/sgp.2019.40.14
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